Ergänzung 28.08.2012: Kirchturmdetail auch aus dem RX100 RAW, konvertiert mit dem heute herausgekommenen Release Candidate von Adobe Lightroom 4.2 (siehe am Ende des Beitrags).
Hier ein dritter Post über die neue Sony DSC-RX100 Kompaktkamera (siehe auch meinen ersten Post und meinen zweiten Post zu dieser Kamera).
Das ist ein Quickie zur Leserbeteiligung ;-)
Untenstehend zwei gegenübergestellte 100%-Ausschnitte aus demselben Motiv. Aufgenommen mit Stativ bei einem sonnigen Tag. Jeweils JPG out of Cam, nicht weiter geschärft. Überlegt mal, welche Seite euch bei welchem Ausschnitt besser gefällt, oder ob ihr sie beide gleich gut findet.
Und welche Kamera wohl für welche Seite verantwortlich war. Damit es nicht zu einfach ist, stelle ich drei Kameras zur Wahl: Sony RX100 Kompaktkamera, Sony NEX-5n, Canon EOS 7D. Die Objektive oder das Objektiv nenne ich dann in der Auflösung.


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So, nach knapp 2 Tagen soll hier nun die Auflösung folgen.
Wer also weiter sich erst einmal eine unbeeinflusste Meinung bilden möchte, ab hier erst mal nicht weiterlesen.
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Wirklich.
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Ok.
Zunächst einmal das Gesamtmotiv, aus dem die obigen zwei 100 % Ausschnitte entstammen. Verkleinert auf meine Standard-Web-Größe, geschärft mit Standard-Workflow. Beide wie oben beschrieben auf Basis der JPGs.


Und hier die beiden Blindtest-Gegenüberstellungen von oben, jetzt mit Zuordnung der Kameras:


Na, habt ihr richtig gelegen? Urteil bestätigt? Überrascht? Oder auch der Meinung wie ich, dass insbesondere bei dieser Brennweite und diesem Motiv die Abbildungsleistung und Wiedergabe, sowohl allgemein als auch im Detail, nicht zu unterscheiden sind. Farben sind anpassbar.
Ein Unterschied bzw. deren zwei, der/die vielleicht bei dem Erraten der Kamera als Indiz herangezogen hätte werden können verbirgt sich im ersten Ausschnitt, dem Kirchturmdetail. Zum Einen ist dies natürlich der ganz leichte Größenunterschied, der bei einem 100 % Ausschnitt daraus resultiert, dass die RX100 20 Mio Bildpunkte hat, die NEX-5n hingegen nur 16 Mio. Das ist aber vernachlässigbar.
Der zweite Punkt ist das Ziffernblatt auf der sonnenzugewandten Seite des Kirchturms. Hier zeigt die NEX-5n signifikant bessere Lichterzeichnung. Der Fairness halber muss ich aber auch sagen, dass ich beide Kameras unterschiedlich belichtet habe. Ihr seht ja die Belichtungsangaben: 1/320 bei der RX100, 1/500 bei der NEX, jeweils bei f/5.6. Bei der NEX habe ich dafür Minus 1 Belichtungskorrektur draußen im Feld ausgewählt (so dass es nach Display und Histogramm passte). Die RX100 habe ich bei +-0 belassen (ebenso, dass es nach Display und Histogramm passte).
Am Rechner stellte sich heraus, dass die Belichtung der NEX genau so war, wie ich es wollte. Die RX100 war mir entsprechend 1/2 bis 2/3 Blenden zu hell. Um einen gleichen Eindruck zu erhalten, habe ich in Lightroom also das JPG der RX100 um 2/3 Blenden nach unten korrigiert. Im JPG (und auch mit dem Sony Image Data Konverter im RAW-File) war allerdings im Ziffernblatt nicht mehr zu holen.
Das zeigt dreierlei: Zum einen, man kann schon jede Menge Vergleichsfotos, vom Stativ, mit gleicher Blende, mit äquivalenter Blende (auf Beugungslevel der Sensorgröße bezogen), mit verschiedenen Belichtungen und und und machen – irgendwas ist hinterher immer und man muss es ja auch nicht übertreiben. Will ich auch gar nicht – ist nur ein kleiner Service gegenüber dem Leser und was man beschreibt, muss man auch nachvollziehbar darlegen können.
Zum zweiten: die Sony RX100 ist hier von mir bezüglich der Lichterzeichnung mit einem kleinen Nachteil ins Rennen geschickt worden.
Zum dritten: vorbehaltlich des zweiten Punktes scheint sich auch hier zu bestätigen, dass die NEX einen besonders guten Tonwertumfang und die RX100 einen nicht ganz so hohen Tonwertumfang hat.
Alles in allem aber: ein Bombenjob, den die RX100 in meinen Augen hier abliefert. Denn die 50mm Festbrennweite des NEX-Systems ist ein richtig gutes Objektiv.
Hier nun in Ergänzung das Kirchturmdetail aus dem RX100 RAW-File. Hier geht es mir gar nicht um eine Bewertung des RAW als solches – eher um einen schnellen Test, wie weit denn insbesondere die Lichter mit Lightroom nun kontrollierbar sind. Sonys eigener RAW-Konverter holt da ja um keinen Deut mehr heraus, als aus dem JPG zu holen ist (siehe oben).
Ich bin sehr erfreut, dass das mit Lightroom ganz anders aussieht. Das Ziffernblatt der Sonnenseite, welches im JPG komplett ausgefressen ist, lässt sich mit dem RC von Lightroom 4.2 problemlos und sehr gefällig darstellen. Beide Versionen des gleichen Fotos sind jeweils um 0,66 Blenden nach unten korrigiert. Im RAW-File wurde zusätzlich mittels Korrekturpinsel nur das Ziffernblatt mit der Einstellung Lichter minus 79 bedacht.
Was ebenfalls zu sehen ist: der leichte Schärfenunterschied. Der Screenshot selbst ist nicht noch einmal geschärft. Das RAW-File hat die Standard-Schärfung von LR, die geringer ausfällt, als die Default-Einstellung der Sony für die JPGs, die ich noch nicht angerührt habe.
Bei den Farben ist es so, dass Lightroom für die Sony RX100 sowohl das Adobe Standard Profil (dargestellt), also auch Camera Standard, Camera Landscape, Camera Vivid und Camera Portrait zur Verfügung stellt. Sehr gut.

Interessanter Vergleich, ich hab mir die RX100 jetzt auch mal bestellt und werde vergleichen mit einer Lumix LX7. Eine kleine Frage: wird bei der Brennweitenverstellung auf dem Display eine Info der aktuellen Brennweite angezeigt? Bei der LX7 gibt es einen Modus, nur klassische KB Brennweiten wie 28, 35, 50, 70 usw. anzufahren. Kann die RX100 vergleichbares?
Hi,
gerade mal geschaut. Nutzt man die Zoomwippe am Auslöser, wird ein kleiner Balken mit Angabe des Zoomfaktors 1,x usw. angezeigt. Nutzt man den Objektivring (hatte mir da mal den Zoom drauf gelegt, um ganz feinfühlig die Brennweite zu wählen), dann werden in einem Halbrund die KB-äquivalenten Brennweiten und ein Strich, wo man gerade ist, eingeblendet.
Hallo,
ein sehr ausführlicher Test, danke schön.
Habe mich innerlich nun für die RX100 entschieden, obwohl es auch viele andere tolle Cams auf dem Markt gibt (hätte ansonsten die Oly XZ-2 gewählt, jedoch hat diese 4:3, was ich nicht mehr möchte).
Momentan, wenn man 3:2-Kompaktkamera möchte bzw. NEX zu teuer sind, gibt es scheinbar keine Alternative zur RX100. An ihr gefällt mir an sich nur nicht, dass der Bildschirm nicht klappbar ist und es kein ND-Filter eingebaut hat. Aber man kann wohl nicht alles haben bzw. die RX100 Mk2 ist mir zu teuer ;)
Interessant auch, dass das Ziffernblatt mittels RAW dann noch zu retten war! Hätte ich nicht gedacht. Schade, dass die jpeg-Verarbeitung intern nicht an die Dynamik angepasst werden könnte.
Desweiteren wollte ich noch sagen, dass das 2. Foto vom Carbon-Rennrad mit f1,8 recht schwach ist, da der AF auf das Lenkerhörnchen scharf gestellt hat und der Rest des Bildes dadurch unscharf ist. Zumal dabei auch das Bokeh meiner Meinung unschön ist.
Grüße
Ja, leider kann man nicht alles haben. Aber derzeit ist die RX100 in meinen Augen das Beste, was ein Qualitätsorientierter RAW-Fotograf in einer so kompakten und ansprechenden Form erlangen kann.
Beim 2. Foto des Rennrads liegt der Fokus sogar noch weiter vorn, nämlich auf der Schrift „GranTurismo“. Da wollte ich ihn auch haben. Und zwar aus genau dem Grunde, zu zeigen, wie sich das Bildergebnis bei f/1.8 zeigt.
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man sowohl f/1.8 bei der Cam meiden sollte, weil es um die Bildquali dann wirklich nicht zum besten bestellt ist und zum zweiten, dass es sich bei einer Kompaktkamera halt trotz einer solchen Blendenzahl nicht um eine Bokeh-Maschine handelt. Dafür braucht man dann doch etwas mit einem größeren Sensor…