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November Rain im Juli. Regenfahrt zum Auftakt der Rapha Rising Challenge.

kurzer Fotohalt oberhalb Schameder

So, gestern noch Pause (hatte mir also 2 sehr lockere Wochen nach dem Maratona dles Dolomites gegönnt) und heute wollte ich dann laut Planung wieder richtig (also nicht mit einem Paukenschlag, aber doch wieder mit Anspruch) in das Training einsteigen. Laut Wettervorhersage war das bis gestern auch clever. Schließlich war für den gestrigen Samstag noch richtig Regen vorhergesagt (und so kam es auch) und für den heutigen Sonntag war weitgehende Trockenheit in Aussicht gestellt. Tja – bis gestern abend. Da wechselte dann die Vorhersage auf ähnliche Mengen wie schon gestern zu erdulden.

Naaa toll! -.-

Kurze, halbwegs trockene Phase – aber die Wolken über Schameder sind keine leere Drohung…

Rollentrainer war aber keine Alternative. Erstens wollte ich mal wieder raus an die frische Luft und zum zweiten startete heute die Rapha Rising Challenge auf Strava.

Es gilt, von heute an bis zum kommenden Sonntag 6.881 Höhenmeter zu erklettern – die kumulierten Höhenmeter des sogenannten Circle of Death. Denn heute, am 15. Juli 2012 kommt die Tour in den Pyrennäen an. Am 18. Juli wird das Peloton den Circle of Death, die ehrfurchtsgebietende Schleife mit dem Col d’Aubisque (1,709 m), Col du Tourmalet (2,114 m), Col d’Aspin (1,489 m) und dem Col de Peyresourde (1,569 m) unter die Räder nehmen.

Tja – und auf dem Rollentrainer kommen nun mal leider keine Höhenmeter zusammen…

Nun ja, ich wollte ja schon immer mal meine Regenausrüstung, allen voran meine neue Regenjacke, auf Tauglichkeit testen.

Wasser auf allen Wegen…

Während es draußen in Strömen goss, öffnete ich mal wieder den schon seit letztem Herbst ungenutzten Karton mit den Roadracer mk2 crudguards. Schaute mir auch nochmal das Montierungstutorial Video an. Und brachte es immerhin dazu, nach dem Maßnehmen das hintere Schutzblechteil passend per Säge abzulängen (war beim GranTurismo erforderlich). Tja und dann – dann hatte ich mal wieder keine Lust, den Kram samt Kabelbindern und Co zu befestigen (obwohl es eigentlich gut aussah – nun, so gut, wie solch Kram an einem Rennrad halt aussehen kann).

Ich packte alles wieder in den Karton und beschloss, wieder den Crosser her zu nehmen. Der kann auch ruhig vollgesaut werden und samt Schaltung und allem drum und dran im Regen unter Wasser gesetzt werden. Die SPD-Pedale erlaubten zudem das Verwenden der wasserdichten Winterschuhe (ja, Winterschuhe…).

Oberhalb Fleckenberg. Unter dunklen Wolken und im Regen.

Angezogen habe ich: besagte Winterschuhe, meine Winterlauftight über normalen Bibshorts, das übliche Kurzarmfunktionsunterhemd, ein Kurzarmtrikot darüber und on Top die Gore Bike Wear Gore-Tex Active Shell Jacke Oxygen AS. Ein Hammerteil! Soviel kann ich jetzt schon vorweg nehmen. Eine hervorragende Regenjacke. Toller Sitz, schön eng ohne einzuengen. Auch beladene Trikottaschen führen zu keinem schlechten Sitz. Schöner verlängerter Rücken. Gut sitzende, lange Ärmel, die nicht flattern und einen tollen Handgelengsabschluss haben, der bis über den Handrücken führt.

Den Regenschutt heute hat sie super weg gesteckt. Abfahrten waren absolut kein Problem (ob heute im Regen oder auch letztens die Abfahrt vom Grödner Joch in den Dolomiten) und auch Bergauf war ich damit gut angezogen. Nun muss man dazu sagen, dass die Temperaturen heute auch keine Waschküche erzeugt hatten. Fern davon. Es war im Schnitt 10,2 °C wa… kalt. 10,2! Verdammte Hacke… im Juli!

Auf dem Kopf hatte ich unter dem Helm eine Castelli-Baumwoll-Radlerkappe und über dem Helm einen Sugoi-Überzieher. Der ist aus Textilmaterial und somit nicht 100 % wasserdicht – dafür aber auch keine Transpiration abwürgende Duschhaube und er sitzt gut und ohne Flattern und Geräusche auf dem Helm. Nass wurde ich so auf dem Kopf kaum. Lediglich beim stärksten Schutt wurde es von der Stirn her nass bzw. feucht. Weiss jetzt aber nicht, ob es da dann durchkam oder ob das Wasser vom durchtränkten und tropfenden Schild der Kappe nach oben hin gezogen wurde.

Yours Truly, Rain Edition.

An Handschuhen hatte ich Endura-Handschuhe für die Übergangszeit an. Die waren trotz Imprägnierungsspray-Behandlung dann recht Bald im Regen durchweicht, boten aber nach wie vor angenehmes Tragegefühl und Wind hatte keine Chance, mir klamme Finger zu bescheren.

Interessanterweise war mir auch an den Beinen nicht kalt und ich hatte auch weitestgehend kaum Nässegefühl, obwohl die Lauftight dem Regen nun rein gar nichts entgegen zu setzen hatte außer einfach nur da zu sein. Na, immerhin. Hier wäre aber durchaus noch Optimierungspotenzial. Auch, weil der Beinabschluss nicht dazu angetan ist, über die Schuhschäfte gezogen zu werden. Und so lief (oder zog) dann irgendwann das Wasser von oben in die Schuhe. Aber auch hier blieben die Füße auch bei Abfahrten warm, weil halt gar kein Wind dran kommen konnte.

Wenigstens ist Regen toll für die Vegetation. Und Fotos davon. :)

Tja – November im Juli. Toll. Nicht. Aber egal. Es war heute trotz allem angenehm genug, dass ich selbst im Regen mit der Kamera herumexperimentierte. :)

Das einzige Ausrüstungsteil, das heute teilweise versagte, war der Garmin Edge 800. Der ist zwar Wasserdicht, aber die barometrische Höhenmessung hatte heute versagt. Vermutlich hat Spritzwasser die entsprechende Öffnung außer Gefecht gesetzt. Als ich das gegen zweitem Drittel der Strecke merkte, versuchte ich den Garmin mal zu schütteln bzw. auf dem Lenker zu klopfen. Für wenige Sekunden zeigte er dann wieder plausible Steigungsprozente, um dann (trotz Anstieg) sofort wieder auf Minus-Prozente und dann auf Null Prozent zu wechseln. Das wiederholte ich mit selben Ergebnis drei mal und liess es dann auch gut sein. Ausgerechnet! Wo ich doch das alles hauptsächlich machte, um Höhenmeter zu sammeln! Gnarf. Nun ja, dann musste es im Nachgang halt die Elevation Correction auf Basis des digitalen Geländemodells richten.

Merida Cyclocross 4D

Distanz: 60,90 km, Höhenmeter: 1036 m, Zeit: 3 h 05 m, Durchschnittsgeschwindigkeit: 19,7 km/h, Durchschnittsgeschw. in Bewegung: 23,2 km/h, Durchschnitts-HF: 127

auf Strava:

2 Kommentare

  1. Purer Neid gegenüber deiner Fotos, deinem Rennradrevier (soviele Höhenmeter sammle ich hier in Leipzig frühestens ab 100 km ;) und deinem Durchhaltevermögen bei Regen :-)

    Toller Bericht, wieder einmal!

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